Zum zweiten Mal luden Bonner Frauen-Serviceclubs passionierte Nachwuchswissenschaftlerinnen dazu ein, auf der Bühne des Bonner Landesmuseums Einblicke in ihre Forschungsthemen zu geben. Wer gedacht hätte, dass das fachfremde Publikum nichts verstehen würde, irrte. Mit Witz und Charme zeigten die Slammerinnen in der intelligenten Alternative zur Casting-Show, wie man sich das Verhältnis von Masse und zu absorbierender Materie bei schwarzen Löchern vorstellen kann (Julia Hampel, Uni Bonn), warum Horntiere nur in Animationsfilmen Frontzähne haben (Dr. Eva Bärmann, Museum Koenig), wie schwarze Soldatenfliegen einen Beitrag zum Umweltschutz und zur Bekämpfung des Hungers auf der Welt leisten können (Marwa Shumo, ZEF, Bonn/Uni Köln), warum der Push-Up-BH im 17. Jahrhundert ein Ladenhüter war (Anne Mai, Bonn), wie arabische Einhörner ihre Forderungen rechtlich geltend machen (Abir Haddad, Uni Köln) und warum Altruismus uns wahre Glücksgefühle beschert (Nathalie Marcinkowski, Uni Essen). Der erste Platz – dank Decibel-App gab es ein klares Ergebnis beim Applaus – ging an die Biologin und Verhaltensforscherin Lydia Möcklinghoff (Museum Koenig). Sie erhält 500 €, die sie bei ihrem unmittelbar bevorstehenden Forschungsaufenthalt in Brasilien bestens gebrauchen kann. Ihr Thema „Erbsenhirnparalleluniversumsforschung am Beispiel des Großen Ameisenbären“ beeindruckte die Publikumsjury am meisten.
Über den zweiten Platz freut sich Marwa Shumo mit ihren Soldier Flies. Die aus dem Oman stammende Biotechnologin hielt im Nachgang zum Slam ein flammendes Plädoyer für das Recht von Mädchen auf Bildung weltweit: „I sometimes tend to forget how lucky I am that my parents made some serious decisions on my behalf when I was a very little girl that helped me become the woman I am today, I am even luckier that later on life, they pulled back & gave me the total freedom to go out & about after the things that I care about in this life. That indeed is what I wish for (…) every single girl in this world. I did learn many new things from the other wonderful slammers. Our moderator (Dr. Isabell Lisberg-Haag, Zonta-Club Bonn-Rheinaue) was fluent, warm, comforting and absorbed us & introduced all regardless of our different topics in an equal amount of charm. I hope that the women service clubs of Bonn would continue and keep up with such an interesting event as well as the rest of their projects aiming to empower women & girls.“ Wir Soroptimistinnen vom Club Bonn werden unser Bestes geben!
Der Abend wurde musikalisch abgerundet von der Kölner Hiphop-Band Kurts Weg, die wieder einmal die Zuhörer mit selbst Komponiertem vor und nach dem Slam unterhielt und insbesondere das jüngere Publikum magnetisch anzog. Alles in allem ein inspirierender Abend an einem wunderbaren Ort, dem Landesmuseum Bonn, ebenso wie eine gelungene Gemeinschaftsaktion von acht Frauen-Serviceclubs in Bonn.