Bei uns zu Gast: Frau Prof. Dr. Christine Siegert, Leiterin des Beethoven-Archibs und des Verlags Beethoven-Haus in Bonn

Wie waren Beethovens Beziehungen zu Frauen? Auf jeden Fall vielfältig, wie uns am Clubabend im November Frau Prof. Dr. Christine Siegert, Leiterin des Beethoven-Archivs n Bonn, erzählen konnte. Um den Bogen in der kurzen Vortragszeit nicht zu weit zu spannen, schaute sie mit uns auf Beethovens Beziehungen zu seinen Schülerinnen, seinen Widmungsträgerinnen und zu den Interpretinnen seiner Musik. 

Wer Ludwig van Beethoven eher als grantigen, mürrischen Komponisten zu kennen meinte, staunte, als die Referentin über die pädagogischen Fähigkeiten des Meisters berichtete. Auch ein gewisses Einfühlungsvermögen ließe sich in den Briefen, die er zum Beispiel an seine Schülerin und Widmungsträgerin Eleonore von Breuning schrieb, lesen. Kostproben aus weiteren Briefen Beethovens zeigten seine Bewunderung für die Sängerinnen seiner einzigen Oper Fidelio, Anna Milder und Wilhelmine Schröder-Devrient. War Beethoven auch niederen Standes, wusste er sich in der gehobenen Gesellschaft zu bewegen. Erst mit dem Beginn seiner Schwerhörigkeit zog er sich immer mehr zurück und es entwickelte sich das Bild vom unhöflichen und launischen Komponisten. 

Auf die Frage einer Clubschwester, ob Beethoven denn ein Liebesleben gehabt habe, konnte Frau Prof. Siegert erzählen, dass er zwar oft verliebt gewesen sei, es aber nie zu einer Heirat kam, sei es, weil die Frauen bereits verheiratet waren oder weil deren höherer Stand es nicht zugelassen habe. – Wir danken Frau Prof. Dr. Siegert für diesen kurzweiligen Vortrag, der uns einen ergänzenden Blick auf den Komponisten und das Leben der Frauen in seiner Zeit gegeben hat.